Seit etwa drei Wochen stinkt es im Scheunenhof-Viertel rund um Friedens- und Lößnitzstraße gewaltig. Je nach Windlage dringt der Teergeruch bis ins Hechtviertel. Anwohner*innen haben sich schon mehrfach beim Umweltamt beschwert und auch den Stadtbezirksbeirat Oliver Mehl (Grüne) angesprochen. Gestern gingen nun einige Bürger dem Geruch nach und fanden den Grund: An der Stelle, wo aktuell das alte Tranquillo-Lager abgerissen wird, befindet sich eine Baugrube mit teils flüssigen Teerresten und Altlasten.
Der Geruch in der Grube ist sehr intensiv, es riecht nach Lösungsmitteln. Vergangene Woche wurde zudem eine Rauchwolke gesichtet. Stadtbezirksbeirat Mehl berichtet, dass nach Aussagen des Umweltamtes die Baustelle geprüft wurde und nichts ungewöhnliches vorgefunden wurde.
Als das benachbarte Gelände saniert wurde, auch dort befand sich eine Teergrube, kamen Fördermittel zur Altlastensanierung zum Einsatz und die Baustelle war mit hohen technischen Auflagen zur Emissionsvermeidung gesichert. Solche Maßnahmen gibt es beim jetzigen Abriss nicht.
Ein Sprecher der Polizei bestätigte den Einsatz am gestrigen Abend. Weil keine akute Gefahr für Umwelt und Nachbarschaft bestand, wurde der Einsatz beendet. Wie Stadtbezirksbeirat Oliver Mehl berichtet, nahmen die Feuerwehrleute vor Ort Messungen vor. Diese Ergebnisse werden nun ausgewertet. Als erste Maßnahme soll die Baufirma die Grube abdecken. Dies sollte bis heute Vormittag geschehen, ansonsten sollte der Katastrophenschutz eingeschaltet werden. Ein offizielles Statement von Feuerwehr und Umweltamt war am Sonntag nicht zu erhalten.
Nachtrag
Die Grube wurde inzwischen abgedeckt.
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