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Farbanschlag gegen WIR-AG

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Eingangstür der WIR-AG

Eingangstür der WIR-AG

In der Nacht zum Montag gab es einen Farbanschlag gegen die WIR-AG am Martin-Luther-Platz. Die Polizei hat vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Bislang Unbekannte haben einen großen roten Farbfleck im Stile einer Blutlache im Eingangsbereich angebracht. Daneben sind rot verschmierte Pflastersteine und angerußte Kanthölzer aufgestapelt. Ebenfalls vor Ort ein Plakat mit den Worten: „Sachbeschädigung Körperverletzung Diffamierung – Wann reden Sie über linke Gewalt“ – dazu das Symbol und der Schriftzug der Identitären Bewegung.
Blutfleck, Kanthölzer und Pflastersteine vor der Tür

Blutfleck, Kanthölzer und Pflastersteine vor der Tür

Linke-Wahlkreisbüro

In der WIR-AG ist sowohl die Rosa-Luxemburg-Stiftung beheimatet, als auch die Abgeordneten-Büros von Stadträten und Landtagsabgeordneten der Linken. Auch die Bundesvorsitzende der Linken, Katja Kipping, hat hier ihr Wahlkreisbüro. Die Mitarbeiter des Wahlkreisbüros haben heute Vormittag den Anschlag bemerkt und sofort die Polizei informiert. Die hat die Ermittlungen nun an den Staatsschutz übergeben.

Das Plakat war dem Anschlag beigelegt.

Das Plakat war dem Anschlag beigelegt.

Offenbar war der Anschlag in der Neustadt nicht der Einzige. Auch der Johannstädter Bürgertreff „Rote Pfote“ wurde Ziel eines Farbanschlags. Dort hat unter anderem der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Baumann-Hasske sein Bürgerbüro.

Bekennerschreiben per Twitter

Die Identitäre Bewegung (IB) bekennt sich auch per Twitter zu den Anschlägen in Johannstadt und der Neustadt. Wie verschiedene Medien berichten, gab es heute in den Morgenstunden bundesweit Anschläge auf Parteizentralen und Medienhäuser. Dazu Infos auf der Website der Tagesschau.

Was ist die Identitäre Bewegung

Die IB ist seit Mai 2014 ein eingetragener Verein. Nach Einschätzung des Sächsischen Verfassungsschutzes sieht sich die IB als metapolitischer und aktivistischer Arm der „Neuen Rechten“, der auch klassische Merkmale rechtsextremer Ideologie aufweise. Im Freistaat Sachsen verfügt die IB über Ortsgruppen in Leipzig, Zwickau, Dresden, Bautzen und im Erzgebirgskreis. Ihr Personenpotential wird hier auf etwa 40 Personen geschätzt. Angehörige der IB traten bei mehreren Pegida-Demonstrationen in Dresden mit Transparenten und Fahnen in Erscheinung. Der führende Vertreter des IB Österreich, Martin Sellner sprach auf mehreren Pegida-Versammlungen. (Quelle: Sächsischer Verfassungsschutz)

Zu erkennen sind die IB-Vertreter an den gelben Fahnen mit dem griechischen Buchstaben Lambda. Der Buchstabe findet sich auch auf dem Plakat, das vor der WIR-AG noch zu finden war. Die Identitäre Bewegung wird seit August 2016 vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet. (Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz)

Bild vom Tatort, bevor die Polizei ihre Arbeit aufgenommen hat. Foto: Isabelle Ambiehl

Bild vom Tatort, bevor die Polizei ihre Arbeit aufgenommen hat. Foto: Isabelle Ambiehl

In der ersten Version des Artikels stand, dass der Anschlag heute Vormittag statzfand. In der Zwischenzeit hat aber der IB Dresden sich auf seinem Twitter – Kanal zu der Aktion bekannt und zeigt Bilder, auf denen zu erkennen ist, dass es zur Tatzeit dunkel war.

Der Beitrag Farbanschlag gegen WIR-AG erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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