Bevor die Schule gebaut werden kann, müssen unter anderem die Reste des dort befindlichen Gasometers entfernt werden. Ein Mitarbeiter der Stesad erklärte, dass der Sockel einen Durchmesser von 50 Meter habe und ungefähr sieben Meter in die Tiefe reiche. Der Bereich wird nun ausgebaggert und abtransportiert. Vorher wird das Gelände nach Osten mit einer Bohrpfahlwand abgesichert, außerdem wird mit Kampfmitteluntersuchungen erkundet, ob noch irgendwo eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg herumliegt.
Am kommenden Montag, dem 16. April, sollen die Arbeiten beginnen. Dann werden große, zum Teil mit Staubschutz ausgestattete Bauzäune errichtet. Der Spielplatz wird gesperrt und auf der Friedensstraße zwischen Ottostraße und Fritz-Hofmann-Straße ist Parken verboten. Der Spielplatz soll zum Ende der Altlastensanierung im Oktober wieder freigegeben werden. Das Parkverbot bleibt wahrscheinlich bis zum Ende des Schulneubaus bestehen.Schutzmaßnahmen
Der Spielplatz müsse geschlossen werden, weil pro Tag 32 große LKW in das Gelände rein und rausfahren. Dafür soll die Zufahrt zwischen Spielplatz und Gebäuden genutzt werden. Die gesamte Altlastensanierung wird rund 3,8 Millionen Euro kosten. Das fördert der Freistaat Sachsen zu 80 Prozent. Das hatte die Landesdirektion im vergangenen November mitgeteilt. Auf dem ehemaligen Gaswerksstandort wurde eine erhebliche Bodenverunreinigung festgestellt. Gemessen wurden erhöhte Belastungen durch sogenannte Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, Cyanid sowie Schwermetalle und Mineralölkohlenwasserstoffe.
Zur Sicherung der Baustelle werden verschiedene Schutzmaßnahmen durchgeführt. Dazu zählt eine schwarz-weiß-Anlage, der Verhindern soll, dass Schmutz nach außen getragen wird. Die LKW müssen durch eine Reifenwaschanlage und mit einer sogenannten Nebelkanone wird der Staub gebunden.
Grundschulnotstand in der Neustadt?
Den befürchten nun die Ortsbeiräte, die gestern zum ersten Mal offiziell von der Verschiebung der Schuleröffnung um ein Jahr erfahren haben. Allerdings hatte in der März-Sitzung der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Falk Schmidtgen, versichert, dass die Prognosen darauf hindeuten, dass alle Kinder in der Neustadt einen Grundschulplatz finden werden. Die Ortsbeiräte wollen es aber genau wissen und haben gestern diesbezüglich eine Anfrage an den Oberbürgermeister gestellt.
Gaswerk Dresden-Neustadt
Früher befand sich hier das Städtische Gaswerk Dresden-Neustadt. Es wurde am 1. Juli 1865 in Betrieb genommen und bis 1923 betrieben. Insgesamt vier Gasometer-Sockel befinden sich noch auch dem Gelände. Der jetzt entfernt wird, ist der größte. Ende des 19. Jahrhunderts, als die meisten Häuser der Neustadt entstanden produzierte das Gaswerk tägliche Leistung von 96.000 Kubikmeter Gas. Das wurde vor allem für die Straßenbeleuchtung als auch für die Beleuchtung in den privaten Haushalten sowie für Gasmaschinen, Gas-Heizöfen und für technische Zwecke gebraucht.
Problem mit Haus Sieben
Keine neuen Informationen gab es gestern für die Kreativen rund um die Nikifaktur und die Siebdruckerei in der alten Kfz-Halle. Eine Verschiebung der Kündigung ist derzeit unwahrscheinlich. Allerdings erklärte am Rande der gestrigen Sitzung Jens Krüger vom Amt für Wirtschaftsförderung, dass mit Hochdruck nach Ersatzlösungen gesucht werde.
Rückblick Drewag-Gelände
Für das Gelände zwischen Lößnitzstraße und Innerem Neustädter Friedhof gab es schon verschiedene Pläne. 2012 wurde im Ortbeirat eine Planung vorgestellt, nach der das Gelände komplett umgekrempelt werden sollte mit Grün-Boulevard und Kletterhalle (Neustadt-Geflüster vom 13. November 2012). Dann gab es alternative Pläne von ansässigen Architekten (Neustadt-Geflüster vom 17. April 2013). Beide Großplanungen hatten sich aber zerschlagen, errichtet wurde bisher nur ein Spielplatz und die Planungen für die Grundschule sind vorangeschritten. Nach letztem Stand sollte das ehemalige Kfz-Gebäude (Haus 7) erhalten bleiben.
Der Beitrag Altlastensanierung auf Drewag-Gelände erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.