„Dann feiern wir den 90. Geburtstag des Kinos und mindestens die drei alten Säle sollen dann wieder in Betrieb sein“, hofft Kino-Chef Stefan Ostertag. Heute hat er gemeinsam mit den beiden Architekten des Neustädter Architekturbüros „G.N.b.h.“ ganz grob die Umbaupläne vorgestellt.
Künftig fünf Säle
Zurzeit gibt es weder ein Modell noch genaue Zeichnungen zu sehen, da die geplanten Umbauten noch intensiv mit Denkmalschutz und Stadtplanungsamt abgestimmt werden. Aber ein paar Details konnte Ostertag heute schon verraten: „Es wird künftig fünf Säle geben, einer im Keller unter dem Hof und ein zweiter auf dem Dach“. Der auf dem Dach soll dann für 150, der im Keller für 60 Besucher sein. Die alten Säle „Sergio Leone“, „Fritz Lang“ und „Andrej Tarkowski“ werden überholt. Für die Zuschauer vermutlich am wichtigsten, es gibt neue Stühle. Künftig auch mit Getränkehalter. Aber auch die Elektrik, die Toiletten, die Dämmung und Lüftung werden erneuert. Ebenso die Wände.
Die Kunstwerke im Leone-Saal und im Foyer wird es künftig dann so nicht mehr geben. „Aber wir bemühen uns, den Charme der Schauburg zu erhalten“, erklärt Architekt Hendrik Neumann. Das Büro hat schon Kino-Erfahrung, der Umbau des „Kino in der Fabrik“ in Löbtau geht auf ihre Kappe.
Große Fenster und Aufstockung
Den Umbau der Schauburg wird man auch von außen wahrnehmen. Zum einen wird das Haus an der Straßenseite erhöht, zum anderen werden die zugemauerten Fenster wieder geöffnet. Architekt Benjamin Grill: „Damit öffnet sich das Kino zu der belebten Kreuzung.“ Dazu passt, dass künftig die Straßenbahn auch stadteinwärts direkt vor dem Kino halten soll. Aber nur, wenn die Königsbrücker-Pläne nicht wieder umgeschmissen werden.

Schauburg-Chef Stefan Ostertag und die ASrchitekten Benjamin Grill und Hendrik Neumann (v.l.) im Fritz-Lang-Saal.
Kosten im Millionenbereich
Nach der Sanierung soll dann auch wieder Hofkino möglich sein, dass hatte die Bauaufsicht seit drei Jahren verboten. Vier von fünf Sälen werden behindertengerecht über einen Treppenlift erreichbar sein. Die schönere Lösung, ein Aufzug war aus baulichen Gründen nicht möglich. Die Kosten der Sanierung wollte Ostertag noch nicht genau beziffern. Er geht aber von einer siebenstelligen Summe aus.
Party am Sonntag
- Am Sonntagabend gibt es eine Abschluss-Party mit DJ und Plakat- und Kinozubehör-Versteigerung.
- Am Montag und Dienstag wird das alte Gestühl demontiert und verkauft. Interessenten sollen sich bitte unter post@schauburg-dresden.de direkt an den Kino-Chef wenden.
Eröffnung 1927
Die Schauburg wurde in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbaut. Die erste Vorstellung fand am 15. Oktober 1927 statt. Damals war das Gebäude im Stile des „Art déco“ gestaltet, mit einem großen Saal für bis zu 1.000 Besucher. In den 1950ern wurde die Fassade umgestaltet, die rote Farbe bekam sie aber erst später. Spektakulär war vor allem die Visionsbar, die in den 70er jahren eingebaut wurde. Dort konnte man hinter einer Glasscheibe speisen, trinken und rauchen und dennoch den Film sehen.



Der Beitrag Montag beginnt Schauburg-Sanierung erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.