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Montag beginnt Schauburg-Sanierung

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Stefan Ostertag im Foyer, die Treppe bekommt einen Lift.

Stefan Ostertag im Foyer, die Treppe bekommt einen Lift.

Dresdens ältestes Kino wird saniert. Am Sonntag ist die letzte Veranstaltung, Montag und Dienstag werden die Kinositze verkauft, dann beginnen die Bauarbeiten. Ziel ist spätestens zum 15. Oktober wieder zu eröffnen.

„Dann feiern wir den 90. Geburtstag des Kinos und mindestens die drei alten Säle sollen dann wieder in Betrieb sein“, hofft Kino-Chef Stefan Ostertag. Heute hat er gemeinsam mit den beiden Architekten des Neustädter Architekturbüros „G.N.b.h.“ ganz grob die Umbaupläne vorgestellt.

Künftig fünf Säle

Zurzeit gibt es weder ein Modell noch genaue Zeichnungen zu sehen, da die geplanten Umbauten noch intensiv mit Denkmalschutz und Stadtplanungsamt abgestimmt werden. Aber ein paar Details konnte Ostertag heute schon verraten: „Es wird künftig fünf Säle geben, einer im Keller unter dem Hof und ein zweiter auf dem Dach“. Der auf dem Dach soll dann für 150, der im Keller für 60 Besucher sein. Die alten Säle „Sergio Leone“, „Fritz Lang“ und „Andrej Tarkowski“ werden überholt. Für die Zuschauer vermutlich am wichtigsten, es gibt neue Stühle. Künftig auch mit Getränkehalter. Aber auch die Elektrik, die Toiletten, die Dämmung und Lüftung werden erneuert. Ebenso die Wände.

Sax-Ticket bleibt erhalten, wird aber künftig im Innern der Schauburg zu finden sein. Das knapp 90 Jahre alte Haus ist sanierungsbedürftig. Im Morgenlicht strahlt die Schauburg in rot. Die Kunstwerke im Leone-Saal und im Foyer wird es künftig dann so nicht mehr geben. „Aber wir bemühen uns, den Charme der Schauburg zu erhalten“, erklärt Architekt Hendrik Neumann. Das Büro hat schon Kino-Erfahrung, der Umbau des „Kino in der Fabrik“ in Löbtau geht auf ihre Kappe.

Große Fenster und Aufstockung

Den Umbau der Schauburg wird man auch von außen wahrnehmen. Zum einen wird das Haus an der Straßenseite erhöht, zum anderen werden die zugemauerten Fenster wieder geöffnet. Architekt Benjamin Grill: „Damit öffnet sich das Kino zu der belebten Kreuzung.“ Dazu passt, dass künftig die Straßenbahn auch stadteinwärts direkt vor dem Kino halten soll. Aber nur, wenn die Königsbrücker-Pläne nicht wieder umgeschmissen werden.

Schauburg-Chef Stefan Ostertag und die ASrchitekten Benjamin Grill und Hendrik Neumann (v.l.) im Fritz-Lang-Saal.

Schauburg-Chef Stefan Ostertag und die ASrchitekten Benjamin Grill und Hendrik Neumann (v.l.) im Fritz-Lang-Saal.

Das ganze Foyer ist viel luftiger und heller geplant. Künftig ist hier dann auch Platz für Konzerte. Solche soll es aber vorwiegend im großen Saal geben. „Es ist selten geworden, dass ein Film 300 oder 400 Leute lockt“, erklärt Ostertag, daher soll der große Saal künftig öfter für Veranstaltungen genutzt werden. Und mit den beiden kleineren Kino-Sälen habe man künftig die Möglichkeit noch mehr Filme zu zeigen. „Die Menge an Filmen hat definitiv zugenommen, in mancher Woche könnte man fünf Neustarts bringen“, erklärt Ostertag die veränderte Kinolandschaft.

Kosten im Millionenbereich

Nach der Sanierung soll dann auch wieder Hofkino möglich sein, dass hatte die Bauaufsicht seit drei Jahren verboten. Vier von fünf Sälen werden behindertengerecht über einen Treppenlift erreichbar sein. Die schönere Lösung, ein Aufzug war aus baulichen Gründen nicht möglich. Die Kosten der Sanierung wollte Ostertag noch nicht genau beziffern. Er geht aber von einer siebenstelligen Summe aus.

Party am Sonntag

  • Am Sonntagabend gibt es eine Abschluss-Party mit DJ und Plakat- und Kinozubehör-Versteigerung.
  • Am Montag und Dienstag wird das alte Gestühl demontiert und verkauft. Interessenten sollen sich bitte unter post@schauburg-dresden.de direkt an den Kino-Chef wenden.

Eröffnung 1927

Die Schauburg wurde in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbaut. Die erste Vorstellung fand am 15. Oktober 1927 statt. Damals war das Gebäude im Stile des „Art déco“ gestaltet, mit einem großen Saal für bis zu 1.000 Besucher. In den 1950ern wurde die Fassade umgestaltet, die rote Farbe bekam sie aber erst später. Spektakulär war vor allem die Visionsbar, die in den 70er jahren eingebaut wurde. Dort konnte man hinter einer Glasscheibe speisen, trinken und rauchen und dennoch den Film sehen.

Schauburg Schauburg an der Kreuzung Königsbrücker Straße Bischofsweg Auf dem Vordach moost es schon ein bisschen. Sanierung tut not.

Der Beitrag Montag beginnt Schauburg-Sanierung erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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