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Demo vor dem Café V-Cake

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Die Gewerkschaftsförderation Freie Arbeiter_innen Union (FAU) wirft dem Café V-Cake vor, dass durch Scheinselbstständigkeit Arbeitsrechte unterlaufen würden. Die Inhaberin Susanne Behner und Mitarbeiter Falko Pietsch weisen die Vorwürfe als ungerechtfertigt zurück.

Demonstration vor dem Café - Foto: FAU
Demonstration vor dem Café – Foto: FAU
Wie die FAU mitteilt, gab es am Sonnabend eine Versammlung vor dem Lokal V-Cake. Nach Angaben der FAU beteiligten sich rund 25 Gewerkschafter*innen auf der Rothenburger Straße. Die FAU wirft dem Café das Unterlaufen von Arbeitsrechten durch Scheinselbstständigkeit vor. Exemplarisch wolle man auf die Problematik von Scheinselbstständigkeit in der Gastronomie aufmerksam machen.

Wolf Meyer, Sprecher der FAU: „Die Folgen treffen auch die Kund*innen: Wer prekär beschäftigt keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle genießt, wird ihnen auch stark infektiös das
Essen zubereiten müssen.“ Weiter thematisierte Meyer: „Die Rechtlosigkeit der Scheinselbstständigen ist so fundamental, dass eine Schwangere vom einen auf den nächsten Tag gekündigt werden kann.“ Das erinnere an die Zeiten des Frühkapitalismus.

Nach Angaben der FAU dauerte die Kundgebung rund zwei Stunden.

Susanne Behner und Falko Pietsch, die gemeinsam das V-Cake betreiben, erklärten auf Nachfrage gegenüber dem Neustadt-Geflüster: „Wir begrüßen Vorstöße für bessere Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und teilen die völlig berechtigte Kritik der Gewerkschaft an scheinselbstständigen Arbeitsverhältnissen, insbesondere dort, wo Vollzeitkräfte um Leistungen und Rechte gebracht werden.“

Jedoch sei nicht jede Beschäftigung in Selbstständigkeit ist gleich eine „Schein“-Selbstständigkeit. „Allen Mitarbeiter*innen, die als Selbstständige bei uns waren bzw. sind, haben wir eine entsprechende transparente Einführung gegeben, welche Vor- und Nachteile mit den diversen Formen von Arbeitsverhältnissen einhergehen“, sagt Behner, „die Entscheidung, während des Studium in unserem Café als Aushilfe (nebengewerblich) tätig zu sein, wurde selbstverständlich freiwillig und eigenverantwortlich getroffen.“

Das Café V-Cake auf der Rothenburger Straße
Das Café V-Cake auf der Rothenburger Straße

Die Kundgebung der FAU habe sich insofern an die falsche Adresse gewandt. „Hätte die Gewerkschaft recherchiert und das Gespräch mit uns gesucht, wäre der Vorwurf noch vor der Kundgebung aus der Welt gewesen“, sagt Pietsch. Für Gespräche sei man weiterhin offen.

Auf die unzutreffenden Vorwürfe und Diffamierungen, die überdies im Rahmen der Demo online und per Handzettel gegen das V-Cake und die Mitarbeiter*innen geäußert wurden, wollen die Beiden zu geeigneter Zeit in geeignetem Rahmen reagieren.

Der Beitrag Demo vor dem Café V-Cake erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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