„Respekt durch Rücksicht“ – unter diesem Motto hat die Dresdner Polizei in den vergangenen Wochen intensive Verkehrskontrollen durchgeführt, am Montag zog der Leiter der Dresdner Verkehrspolizeiinspektion, Gerald Baier, ein Fazit.
Zwischen dem 18. Juni und dem 7. Juli führte die Polizeidirektion Dresden insgesamt 52 Verkehrskontrollen an unterschiedlichen Orten in und um Dresden durch. In diesem Zusammenhang kontrollierten die Beamten 768 Auto- und 938 Fahrradfahrer*innen. Dabei verzeichneten sich insgesamt 1.081 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung.

Nils Larsen vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub freute sich über einen Teilaspekt der Kontrollen besonders: „Sehr positiv fanden wir, dass die Polizei auch Überholabstände kontrolliert hat, das dürfte für die sächsische Polizei eine Premiere sein.“ Er hofft nun, dass die Polizei diese Art von Kontrollen weiterentwickelt und ausbaut, denn knappe Überholabstände (durch überholenden oder vorbeifahrenden Autos) bei hoher Geschwindigkeit seien in der Neustadt und überall in der Stadt eine massive Gefährdung für Radfahrer*innen.
Durch solche Überholmanöver würden unsichere Radfahrer*innen lieber auf Gehwege ausweichen und sich (und andere) dabei noch mehr gefährden. Ein Beispiel dafür sei die Bautzner Straße in Höhe der Louis-Braille-Straße (Radeberger Vorstadt). Wenn Autos, die links Richtung Tunnel abbiegen wollen, warten, werden Radfahrer an dieser punktuellen Engstelle durch die stadteinwärts fahrenden Autos nahezu immer extrem knapp und schnell überholt. „Ich glaube, Gehgwegradeln ist dort zwar erlaubt, aber der Gehweg ist dafür absolut ungeeignet und gefährlich. Radfahrer nutzen dort wohl trotzdem eher den Gehweg“, so Larsen.
Er hofft, dass es nicht bei der einen Kampagne bleibt, sondern dass die Polizei dauerhaft stärker auf Verkehrskontrollen setzt.

Während der Aktionswoche habe sich die Polizei nicht nur an den bekannten Unfallstellen orientiert. Interessierte konnten sich über das Beteiligungsportal des Freistaates Sachsen an die Polizei wenden. Bislang gingen dort mehr als 3.000 Meldungen ein.
Gerald Baier: „Das subjektive Empfinden der Dresdner Verkehrsteilnehmer war und ist ein wichtiger Baustein in der Ausrichtung unserer Kontrollen. Bereits während der vergangenen Wochen sind wir den ersten Hinweisen nachgegangen.“ Die Hinweise sollen jetzt detailliert ausgewertet werden und bei zukünftigen Kontrollen einfließen.
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