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Gemeinsam Richtung Süden radeln

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Montagmorgen, genauer gesagt 8.15 Uhr, die Sonne scheint, und am Jorge-Gomondai-Platz steht ein buntes Fahrrad mit einem Haltestellenschild. Aus Sicht des Fahrrads passiert um diese Uhrzeit das Alltägliche. Es sieht Fußgänger, die an ihm vorbeischlendern, Fahrradfahrer und Autofahrerinnen, die schnell nach links und rechts zischen.

Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Frühstücken sind. „Ein ganz gewöhnlicher Montagmorgen“, könnte sich das Fahrrad denken. Dass sich dann aber 8.40 Uhr mehr und mehr Radfahrer*innen an genau diesem bunten Fahrrad sammeln, könnte das Fahrrad stutzen lassen.

Die etwas andere Haltestelle am Jorge-Gomondai-Platz
Die etwas andere Haltestelle am Jorge-Gomondai-Platz
Dieser bunte Pulk an Menschen ist die neue Pendler-Critical Mass (kurz Pendler-CM) nach Dresden Süd, in Richtung Uni. Allmorgendlich startet sie 8.50 Uhr in der Neustadt, fährt über die Nord-Süd-Achse bis hin zum Uni-Viertel, um passend zum Vorlesungsbeginn anzukommen.

Zur Premiere diesen Montag sammelten sich am Jorge-Gomondai-Platz an die 25 Radler*innen. Und nicht nur Studierende waren dabei. Michael Kiel arbeitet in Cotta, will aber auch die Critical Mass nutzen, um bequem durch Dresden zu fahren. Und bequemer ist es wirklich.

Nach und nach kommen immer mehr Radelnde an die Haltestelle.
Nach und nach kommen immer mehr Radelnde an die Haltestelle.
Bevor es aber losging, verteilten Xenia Most und Dennis Biba rosa Bändchen für den Fahrradlenker. Rosa Bändchen, wozu das denn? „Damit wir als Verband gelten“, erklärte Xenia Most.

Denn nach StVO 27 (1) darf man ab 16 ra­delnden Personen als Verband auf der Straße fahren. Die Polizei kündigte jedoch in einem Gespräch mit Radio Dresden an, dass sich die Critical Mass stärker als Verband zu kennzeichnen habe. „Und durch die rosa Bändchen machen wir das“, erklärt Xenia Most. Und es scheint zu funktionieren, denn die Polizei fuhr nicht mit.

Das rosafarbene Band kennzeichnet die CM als Verband
Das rosa Band kennzeichnet die CM als Verband

Pünktlich 8.50 Uhr setzte sich der Pulk Richtung Universität in Bewegung. In einem gemütlichen Tempo fährt man zu zweit nebeneinander auf der Autospur. Ein Luxus im Gegensatz zu vorherigen Unifahrten. Da war man auf sich allein gestellt, gemeinsames Plaudern hätte die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls drastisch erhöht und das Gekurve zwischen Fahrrad- ,Fußgänger- und Autostreifen war stets mit Unsicherheit verknüpft.

Die Pendler-CM fährt nicht nur zum Spaß zusammen Richtung Uni. Auf ihrem Flyer schreiben sie, dass sie keinen Bock mehr auf Lärm, Dreck, Feinstaub und Klimawandel haben.

Die Pendler-CM auf der Carolabrücke.
Die Pendler-CM auf der Carolabrücke.
8.58 Uhr kam der Pulk am Pirnaischen Platz an, dort lauerten schon weitere Fahrradfahrer*innen, um sich der Pendler-CM anzuschließen. Angelehnt an einen Fahrplan, kündigt ein Flyer die verschiedenen Haltestellen an. So traten am Pirnaischen Platz schon an die 45 Radfahrende gemeinsam in die Pedale. Und auch spontan schlossen sich immer mehr Menschen an. Radfahrer Joscha Raudszus war einer davon. „Ich hab euch gesehen und dachte, ja da kann ich doch mitfahren“, sagt er.

An der Uni angekommen, löst sich der Fahrradpulk schnell auf. Noch ein schnelles Abschiedsklingeln und und schon sind sie verstreut am Campusgelände. Nur noch das rosa Bändchen am Fahrradlenker erinnert an die frühe Fahrt.

Zum Glück ist die nächste gleich morgen!

Pendler-Critical Mass

  • Von Montag bis Freitag trifft sich die Critical Mass allmorgendlich 8.40 Uhr am Jorge-Gomondai-Platz. Jeder kann mitfahren und somit bequemer durch Dresden radeln. Sie endet 9.13 Uhr an der TU Dresden.

Der Beitrag Gemeinsam Richtung Süden radeln erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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