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Das Comeback des Tauschschrankes

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Ein Farbtupfer vor der grauen Kirche.

Ein Farbtupfer vor der grauen Kirche.

Er ist wieder da, knallbunt und stabil. Direkt neben der Martin-Luther-Kirche steht seit heute der erste legale Tauschschrank in der Dresdner Neustadt. Das teilte heute die Stadtverwaltung mit.

Hier können, so die Stadtverwaltung, die Bürgerinnen und Bürger gut erhaltene, nicht mehr benötigte Kleidung, Bücher oder Spielsachen zum Mitnehmen anbieten. Der vom Stadtbezirksamt Neustadt geförderte Tauschschrank ist der erste legale seiner Art in Dresden, wenn man von diversen Büchertauschregalen mal absieht und dem wieder auferstandenen „El Tauscho“ auf dem Gelände des AZ Conni.

Tauschschränke haben in der Neustadt eine lange Tradition. Berühmtester war wohl der original „El Tauscho“ an der Schönbrunn-/Ecke Scheunenhofstraße, oder seine kleine hässliche Schwester in der Fritz-Hoffmann-Straße, dann gab es noch Schränk, der erst geräumt wurde, sich dann vermehrte um letztlich doch am Ordnungsamt zu scheitern.

Seit heute zur Benutzung freigegeben - der Tauschschrank.

Seit heute zur Benutzung freigegeben – der Tauschschrank.

Der Stadtbezirkamtsleiter André Barth hat sich nun ins Zeug gelegt und eine Lösung gefunden, mit der auch das Ordnungsamt leben kann. „Seitens des Stadtbezirksamtes begrüßen wir die Idee sehr. Insbesondere der Nachhaltigkeitsgedanke hat uns dazu bewogen, das Projekt auch finanziell zu unterstützen. Durch das Weitergeben kann die Lebensdauer vieler Alltagsgegenstände verlängert werden und dadurch ein Beitrag zu Müllvermeidung und Ressourcenschonung geleistet werden“, sagte er heute.

Ehrenamtliche Engagement

Mit Christopher Colditz, der für die Linke im Stadtbezirksbeirat Altstadt mitwirkt, hat er einen ehrenamtlichen Betreiber gefunden hat. So soll sowohl der Tauschschrank als auch der Standplatz in Ordnung gehalten werden. Der stabile Metallschrank wird von der Stadtreinigung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Jugendlichen des Stadtteils haben gemeinsam mit den Streetworkern der Mobilen Jugendarbeit der Diakonie Dresden den Tauschschrank gestaltet. Die Kosten für das Graffito in Höhe von 120 Euro übernimmt das Stadtbezirksamt Neustadt.

Auch der Pfarrer der Martin-Luther-Kirche ist von dem Projekt angetan: „Wir unterstützen als evangelische Kirchgemeinde in der Neustadt diese Idee in unserem Stadtteil gern und hoffen, dass der Schrank im Sinne der Nachhaltigkeit rege benutzt wird“, sagt Pfarrer Eckehard Möller.

Damit das Konzept aufgeht, appellieren die Projektpartner an die Nutzerinnen und Nutzer sich an die Spielregeln des Schrankes zu halten. Für den Tauschschrank geeignete Gegenstände sind solche, die noch funktionstüchtig und nutzbar sind und an denen andere Menschen noch Freude haben können. Ein Tauschschrank ist kein Ort für Müll. Das Sauberhalten des Umfeldes sollte im Interesse aller liegen. Viele nicht mehr brauchbare Dinge, wie Elektroaltgeräte oder Haushaltsschrott aus Metall, wie Grills, Töpfe, Kanister usw., können gebührenfrei in den Wertstoffhöfen der Stadt abgeben werden.

Heute Nachmittag lag noch nicht besonders viel im Schrank, neben einer Radio-Dresden-Tasse stand ein Büchlein mit Kindergarten-Geschichten, ein hölzernes Xylophon und der Abfallratgeber.

Ein Name für den Schrank fehlt übrigens noch.

Ein Name für den Schrank fehlt übrigens noch.

Der Beitrag Das Comeback des Tauschschrankes erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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