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Kaum Drogen bei Großrazzia gefunden

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Die Alaunstraße war bis in die späten Abendstunden gesperrt.

Die Alaunstraße war bis in die späten Abendstunden gesperrt.

Wie die Dresdner Polizei heute mitteilt, wurden bei dem gestrigen Einsatz nur geringe Mengen an Drogen gefunden. 145 Beamte hatten die Alaun- und die Katharinenstraße abgeriegelt und das Café24 und den angrenzenden Meydan-Imbiss durchsucht und Personen auf dem Scheunevorplatz gefilzt (Neustadt-Geflüster vom 13. August 2018).

Polizeirat Matthias Imhof, Leiter des Polizeirevieres Dresden-Nord und Polizeiführer des Einsatzes sagt: „Ich mache den Erfolg des Einsatzes nicht an der Summe der festgestellten Betäubungsmittel fest. Vielmehr haben wir unserem primären Ziel, der Etablierung einer offenen Drogenszene in diesem Bereich entgegenzuwirken, ein weiteres Puzzlestück hinzugefügt.“

Im Rahmen des Einsatzes, der von 20 Uhr bis gegen 22 Uhr andauerte, kontrollierten die Beamten insgesamt 47 Personen. Dabei stellten die Polizisten bei einem 20-jährigen Afghanen etwa fünf Gramm Cannabis fest. Ein 27-jähriger Libyer hatte eine geringe Menge Ecstasy sowie Cannabis bei sich. In den Räumen der beiden Durchsuchungsobjekte wurden keine relevanten Sachen sichergestellt. Festnahmen gab es keine.

Weiter stellt Matthias Imhof fest: „Um eine Drogenszene zu verhindern, werden wir auch in Zukunft kontinuierlich Einsätze durchführen. Uns geht es grundsätzlich darum, den Druck auf die Szene zu erhöhen und für sie die Neustadt so unattraktiv wie möglich zu machen. Gleichzeitig wollen wir für das Gegenüber unberechenbar bleiben. Daher werden wir an den Einsätzen zu wechselnden Zeiten und in unterschiedlicher Ausprägung festhalten.“

Kontrolliert wurden nach Angaben der Polizei insbesondere Personen, die sich rund um den Scheunevorplatz aufhielten. Schwerpunkt war dabei der Bereich der Treppen zur Turnhalle des Gymnasiums Dreikönigschule. Den Bereich hat die Polizei als Ort klassifiziert, an dem sich erfahrungsgemäß Straftäter verbergen, Personen Straftaten verabreden, vorbereiten oder verüben.

Alaun- und Katharinenstraße waren gestern zwischen 20 Uhr und 22.45 Uhr gesperrt.

Alaun- und Katharinenstraße waren gestern zwischen 20 Uhr und 22.45 Uhr gesperrt.

Auch das Verhalten einzelner Personen fließt in die Entscheidung ein, ob diese kontrolliert werden. Zu dem Zweck haben bereits im Vorfeld zivile Fahnder den Bereich aufgeklärt und ihre Beobachtungen an die Kontrollkräfte weitergegeben. Allein das Aussehen oder die Staatsangehörigkeit der Personen hingegen sei kein Auswahlkriterium, teilte die Polizei mit.

Die Bekämpfung dieser Szene gehört bereits seit mehreren Monaten zu den Schwerpunktaufgaben der Dresdner Polizei. Allein in den Jahren 2017/2018 wurden insgesamt 71 Einsätze (2017: 53; 2018: 18) zur Bekämpfung der Straßen- und Betäubungsmittelkriminalität in der Äußeren Neustadt durchgeführt.

In deren Ergebnis wurden (bis einschließlich 30. Juni 2018):

  • 221 Strafverfahren eingeleitet (2017: 150; 2018: 71)
  • 213 Tatverdächtige festgestellt (2017: 150; 2018: 63)
  • neun Aufenthaltsverbote ausgesprochen (2017: 4; 2018: 5)
  • durch 1.606 Beamte (2017: 1.231; 2018: 375) ca. 12.500 Einsatzstunden geleistet (2017:9.500; 2018: 3.000)

Matthias Imhof: „Wir haben schon einige Einsätze durchgeführt und dabei auch Wirkung erzielt. Die Rückmeldung aus dem Viertel auf unser Engagement ist überwiegend positiv. Klar ist aber auch: Polizeiliche Maßnahmen bewirken ausschließlich eine örtliche Verdrängung und bestenfalls eine oberflächliche Eindämmung. Sie haben eine geringe Auswirkung auf das Fortbestehen der Szene.“

Aus Sicht der Polizeidirektion Dresden macht die Bearbeitung einer Drogenszene viel breiter anzulegende Maßnahmen anderer Verantwortungsträger notwendig. Vor dem Hintergrund gibt es einen regelmäßigen Austausch mit anderen Verantwortungsträgern außerhalb der Sicherheitsbehörden. Insbesondere mit dem Ortsamt Neustadt, dem Ordnungsamt, der neu etablierten Neustadtkümmerin aber auch Gewerbetreibenden sowie Vereinen wird die Situation regelmäßig neu beurteilt. Daraus gewonnene Erkenntnisse fließen in der Folge in das jeweilige Einsatzkonzept der Dresdner Polizei ein.

Der Beitrag Kaum Drogen bei Großrazzia gefunden erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.


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