Seit Anfang des Halbjahres dürfen die Neustädter Gymnasiasten mit einer Extra-Bimmel nach Tolkewitz fahren, um dort in dem nigelnagelneuen Schulgebäude zu lernen. Währenddessen werden hier die Arbeiten am Haus C abgeschlossen und beginnen am Haus A – das ist der mächtige Gründerzeitbau an der Louisenstraße. Falk Schmidtgen, der Leiter des Schulverwaltungsamtes, stellte gestern die Pläne vor.
Gymnasium Dreikönigschule
Auf der Louisenstraße stehen inzwischen schon die Bauzäune. Das Haus A wird gründlich saniert. Das Haus C ist fast fertig und mit der Sanierung des Haus B wird voraussichtlich im Januar 2020 begonnen. Bis dahin wird das Gebäude, das man von der Rothenburger Straße aus sehen kann als von den Schülern der 15. Grundschule genutzt, denn auch die wird demnächst rekonstruiert.
Das 1894 eingeweihte Haus A dominiert die Louisenstraße. Äußerlich wird fast nichts verändert, aber der historische Haupteingang soll stärker betont werden, so Schmidtgen. Auch die Räume im Innern bleiben im wesentlichen erhalten. Neu sind zwei Fluchttreppenhäuser, ein Aufzug und eine Mensa zur Hofseite. Deren Dach wird dann begehbar sein.
Die Flure bleiben mit dem historischen Bodenbelag erhalten, und auch die Wandfarben werden wieder hergestellt. Allerdings soll durch abgehängte Decken die Akustik verbessert werden, in den Unterrichtsräumen soll das Parkett weitestgehend erhalten bleiben. Das alte Haus bekommt neue Holzfenster, die Südseite (Hofseite) äußeren Sonnenschutz und die Fenster an der Straßenseite Schallschutz. Darüberhinaus werden die Medienanschlüsse erneuert. In dem Zusammenhang bat der Schulleiter Karsten Jonas darauf zu achten, dass bezüglich der Internetanbindung auf Zukunftsfähigkeit geachtet werde.
Der Hof wird künftig in unterschiedliche Zonen gegliedert. Einen Wirtschaftsbereich mit Müllplatz und Stellplätzen, einen Sportbereich mit Weitsprunganlage und Tischtennisplatten und einen Pausenhof mit Ruhe- und Bewegungszonen. Wegen des Mensa-Neubaus wurden Bäume im Hof gefällt (Neustadt-Geflüster 3. Februar 2018), Neupflanzungen sind geplant. Die neue Dachterrasse erhält unter Sonnensegeln Sitz- und Lümmelelemente. Im Mai 2020 soll die Rekonstruktion fertig sein. Die Gesamtkosten für die Sanierung des Schulstandortes betragen rund 18 Millionen Euro. Davon entfallen auf Haus A rund 9,5 Millionen Euro.
Die Ortsbeiräte stimmten einstimmig für die Verwaltungsvorlage und mehrheitlich für einen Ergänzungsantrag, eine Fassadenbegrünung zu prüfen.
15. Grundschule
Nach den Osterferien ziehen die Grundschüler um. Dann werden sie im noch unsanierten Haus B des Gymnasiums unterrichtet. Die Schule ist sogar noch älter als das Gymnasium, das hohe Hauptgebäude an der Görlitzer Straße 8 wurde schon 1875/76 errichtet, das an der Ecke zur Seifhennersdorfer Straße ist noch älter, wurde schon im Stadtplan von 1863 erwähnt. Über der ehemaligen Eingangstür prangt die Aufschrift Volksschule. Der Seitenflügel wurde erst später ergänzt. Mit der Rekonstruktion sollen nun die Gebäudeteile miteinander verbunden werden und die Grundschule an der Seifhennersdorfer Straße einen ordentlichen Haupteingang bekommen.

15. Grundschule an der Görlitzer Straße. Für die Brandmauer soll es einen künstlerischen Wettbewerb geben.
Im Erdgeschoss entsteht eine Mensa und ein großes Foyer mit Aufzug. Im Seitenflügel werden neue Sanitäranlagen angegliedert. Alle Klassenzimmer und Verwaltungsbereiche werden umfassend saniert. Die Fassade soll behutsam behandelt werden. An der Brandwand zur Seifhennersdorfer Straße ist eine weitere Fläche für eine künstlerische Fassadengestaltung vorgesehen.
Der Zeitplan ist eng, aber Falk Schmidtgen ist optimistisch, dass die Arbeiten bis 2020 abgeschlossen sind. Denn dann soll ja die Sanierung des Auslagerungshauses im Gymnasium beginnen. Die Kosten für den Umbau und die Sanierung der Grundschule betragen rund 10 Millionen Euro.Auch hier stimmten die Ortsbeiräte einstimmig für die Verwaltungsvorlage und mehrheitlich für den Ergänzungsantrag, eine Fassadenbegrünung zu prüfen.
148. Grundschule
Die auf dem Drewag-Gelände an der Lößnitzstraße geplante 148. Grundschule wird erst ein Jahr später fertig. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, liegt das vor allem an den zähen Verhandlungen zwischen Stadt und Drewag über den Kaufpreis. Im April soll nun aber die Altlastensanierung beginnen, die Schule wird nun voraussichtlich erst im Schuljahr 2020/21 eröffnet. Auf Nachfrage versicherte aber Falk Schmidtgen, dass die Prognosen darauf hindeuten, dass dennoch alle Kinder in der Neustadt einen Grundschulplatz finden werden. Zusätzliche Klassen in Containern seien derzeit jedenfalls nicht geplant.
Der Beitrag Schulsanierungen in der Neustadt erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.