
Joseph Walther und Roger Lehner vom schnellen Joseph – Foto: Archiv
Begonnen hatte alles im Juli vergangenen Jahres. Eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne hatte im März 2016 das nötige Startkapital von knapp 4.000,- Euro eingebracht. Den Anfangspreis von 3,- Euro pro Lieferung hatten die Jungs zuletzt auf 3,50 Euro erhöht und auch die zuliefernden Restaurants zahlten einen Anteil. Das reichte einfach nicht aus, das Unternehmen wirtschaftlich zu betreiben. „Wir hätten die Preise auf beiden Seiten drastisch erhöhen müssen, damit sich das Modell rechnet“, erklärte Roger Lehner, einer der drei Gründer, heute auf Nachfrage. „Wir haben versucht einen Lieferdienst aufzubauen, aber in unserer Größe ist das offenbar nicht möglich“, so Lehner.
Bis zu 15 Josephs
Dennoch schauen sie gern zurück. „Wir haben viel gelernt, es war megaspannend und die Begeisterung, mit der die Leute unser Angebot aufgenommen haben, war riesig“, blickt er zurück. Zuletzt waren bis zu 15 Radfahrer mit den Kisten des „Joseph“ unterwegs.
„Der Schnelle Joseph“ hatte aus Neustädter Restaurants, wie unter anderem dem Wulberts, dem Sprout oder dem Roots in Neustädter Haushalte geliefert. Kurz nach dem Start des Lieferdienstes kam auch der europaweite Anbieter Foodora auf den Dresdner Markt. Der andere große Anbieter „Deliveroo“ wird sich auch bald in Dresden ausbreiten.
Laut Wirtschaftswoche sind in der Branche schon seit einem Jahr Konsolidierung und Übernahmen angesagt. Gegen diese Unternehmen, die auf dem Kapitalmarkt Millionen einsammeln, bleibt für einen lokalen Anbieter wohl keine Chance.
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