Andreas Vogler betreut das Uhrwerk im Kirchturm schon seit den 90er Jahren. Nicht alles läuft rein mechanisch. Ein paar Elektromotoren ziehen die Gewichte auf. Einer musste jetzt ersetzt werden. Er grinst: „Ich habe versucht einen zu finden, der den anderen stark ähnelt“. Der Viertelstundenhammer wird mit einer Kraft von rund fünf Kilopond gespannt, um dann alle 15 Minuten gegen die Glocke zu donnern.
Man sieht ihm die Freude an der Arbeit mit dem fast mannshohen Uhrwerk an. Er war schon 1996 am Austausch des Ziffernblattes beteiligt und nun endlich darf die Turmuhr auch wieder aller Viertelstunde schlagen. Pfarrer Eckehard Möller erklärt den Unterschied: „Das Glockenläuten ist der Ruf zum Gebet, bei dem die Glocken schwingen und der Klöppel im Inneren den Ton erzeugt“.Er freut sich, dass das alte Uhrwerk immer noch so toll funktioniert. Technisch ist das eine ziemliche Herausforderung. das Uhrwerk befindet sich im Turmcafé, die Glocken ein paar Meter höher und das Ziffernblatt mit den Zeigern fast an der Turmspitze. Und alle Verbindungen sind mechanisch. Die Drähte kann man bei einer Turmbegehung gut sehen. Wann die allerdings wieder möglich ist, ist unklar. „Im Moment fehlt es an Freiwilligen, die eine Turmbegehung ermöglichen“, sagt Möller.
Zum Stadtteilfest in der vergangenen Woche waren Hunderte durch das enge Treppenhaus hinaufgeklettert, um oben den Blick bis in die Sächsische Schweiz zu werfen.
Zwischen 22 und 7 Uhr schweigen die Kirchturmglocken mit Rücksicht auf die Nachtruhe der Nachbarn. Die Turmuhr ist inzwischen schon 130 Jahre alt. Weitere Infos zur Turmuhr auf der Seite der Stiftung „Äußere Neustadt“.
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