Nach dem schweren Unfall am vergangenen Freitag, als eine betrunkene Autofahrerin zwei Radfahrer rammte, gibt es nun erste Forderungen nach einer Umstrukturierung des Bischofsplatzes. Am nächsten Dienstag soll die Planung vorgestellt werden.
Die beste Nachricht gleich zu Beginn. Den beiden Radfahrern geht es soweit gut. Ein Bekannter berichtet, dass die Frau zwar ins Krankenhaus eingeliefert wurde, aber weder eine Gehirnerschütterung, noch ein Bruch diagnostiziert wurde. Die Bilder des beschädigten Wagens und der kaputten Fahrräder ließen Schlimmeres vermuten.
Ein Augenzeuge des Unfalls berichtete, dass die Radfahrer neben den Bahngleisen auf dem asphaltierten Mittelstreifen in Richtung Königsbrücker Straße unterwegs waren, ein Auto fuhr hinterher. Der späteren Unfallfahrerin war das offenbar zu langsam, sie überholte und rammte dann die Radfahrer.Im Wesentlichen bestätigt die Polizei diesen Ablauf, allerdings so Pressesprecherin Jana Ulbricht, seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, so sei auch unklar, ob die Radfahrer mit Licht gefahren seien.
Aufgrund des Unfalls gab es am Sonnabend eine kurze Fahrrad-Demo auf dem Bischofsplatz (siehe Bericht der Dresdner Neuesten Nachrichten vom 2. April).
Reaktionen von Piraten und Grünen
Noch am selben Tag forderte die Piratenpartei: „Sichere und komfortable Radverkehrsführung auf dem Bischofsweg jetzt umsetzen!“ Steve König, stellvertretender Vorsitzender der Piraten Dresden: „Es müssen insbesondere fehlenden netzverbindendende Komponenten wie z. B. am Bischofsweg jetzt schleunigst sicher und komfortabel ausgestaltet werden. Wir brauchen hier ein Umdenken in der Verkehrsplanung!“
Der Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi hat eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, um herauszufinden, welche Maßnahmen geplant sind und wie groß das Problem vor Ort überhaupt ist.
Bürgerinformationsveranstaltung am 11. April
Heute nun teilte die Stadtverwaltung mit, dass es am 11. April eine Bürgerinformation zu dem Thema geben soll.
Inhalte dieser sind unter anderem:
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 11. April 2017, um 18 Uhr im Ortsamt Neustadt, Hoyerswerdaer Straße 3, Bürgersaal 2. Etage, statt.
Verkehrszählung
Währenddessen hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) am Mittwoch, dem 5. April am Bischofsweg, östlich der Königsbrücker Straße eine Verkehrszählung durchgeführt. Im Zeitraum von 7 bis 19 Uhr passierten 2.671 Fahrräder die Zählstelle des ADFC im Bischofsweg/Ost. Damit sei der Bischofsweg stärker frequentiert als der Elberadweg, so der ADFC.
Dem Club geht es dabei vor allem um die Pläne zum Ausbau der Königsbrücker Straße, die auch die Querung des Bischofsweges betreffen. Während der ADFC eine angehobene Radfahrbahn vorschlägt, sehen die derzeitigen Pläne der Stadt keine Radwege am östlichen Bischofsweg vor. Unabhängig davon geben die Zahlen aber einen guten Eindruck über die Menge an Radverkehr zwischen Äußerer Neustadt und Hechtviertel.
Aktuelle Situation
Derzeit gibt es auf dem Bischofsweg in westlicher Richtung bis zum Dammweg einen Radweg. Danach fahren die meisten Radfahrer bis zur Rudolf-Leonhard-Straße auf dem Fußweg weiter. In östlicher Richtung enden Radweg und asphaltierte Straße kurz nach der Johann-Meyer-Straße. Die Mehrheit der Radfahrer zieht dann den schmalen asphaltierten Streifen neben den Gleisen vor. Damit fahren sie gewissermaßen in der Mitte der Straße und sind damit eine potenzielle Unfall-Quelle, zumal das Stück noch nicht einmal mit Tempo-30 ausgeschildert ist.
Der Beitrag Bischofsplatz in der Diskussion erschien zuerst auf Neustadt-Geflüster.
